Politik der kleinen Schrittchen
Am 17.02.2021 hatte der Ordnungs- und Verkehrsausschuss die ersten 7 Standorte für Mobilstationen beschlossen. Um dieses Ziel (und andere) zu erreichen wurde die Connected Mobility Düsseldorf GmbH (»CMD«) mit Sitz am Carlsplatz gegründet. Was der CMD vollmundig als "Ein neues Zeitalter der Mobilität" bezeichnet, entpuppt sich bei näherem Hinsehen bestenfalls als ein Schrittchen in die richtige Richtung. Ein paar Stellplätze für Carsharing, eine Abstellbox für 8 Fahrräder und ein paar Schraubenzieher für spontane Reparaturen, so sieht es zunächst in der Realität aus.
Wenn dafür ein Vorlauf von 15 Monaten benötigt wird, bleiben Zweifel, ob es überhaupt in absehbarer Zeit zu einem Netzwerk von Mobilstationen kommen wird. Die selbstgewählte Beschreibung ("monatelange Vorfreude") zeugt von zynischer Selbstironie der CMD.
Erstes Zwischenziel ist die Fertigstellung der restlichen 6 Stationen bis "Mitte des Jahres". Viel Zeit ist das nicht.
Und dann? Auf der Homepage der Stadt Düsseldorf heißt es dazu unverbindlich: "Die CMD beabsichtigt anschließend bis zu 10 Mobilstationen jährlich zu planen und zu errichten." Hier mal ein Vergleich: die Stadt Hamburg hat etwa 3 mal so viel Einwohner wie Düsseldorf. Dort gibt (Stand März 2022) 88 sogenannte hvv switch-Punkte. Bis 2024(!) sollen es 224 werden. Mit viel Glück werden es in Düsseldorf bis dahin vielleicht 20 sein. Das neue Zeitalter der Mobilität sucht man in den nächsten Jahren wohl besser in Hamburg als in Düsseldorf.
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